Wenn beim Kartenbasteln eins das andere ergibt, freut sich das Zeitbudget. So geschehen bei diesen beiden Karten, von denen ich hier die eine und in einem weiteren Beitrag die andere zeige.
Die „Reste“ der einen Karte haben den Hintergrund der anderen Karte ergeben – sehr praktisch!
Diese Karte feiert die Freundschaft …
… und mit dieser Karte kann man sich bedanken.
Widmen wir uns der zweiten der beiden:
How To
Karten zu basteln ist eine recht zeitintensive Sache. Deshalb freue ich mich immer, wenn aus einem Projekt am Ende gleich zwei Karten herausschauen – so wie hier. Die Hintergrundstanzschablone, die ich für diese Karte benutzt habe, stanzt gleichzeitig ein Positiv (das ich hier für die Karte rechts im Bild verwendet habe) und ein Negativ (die vielen kleinen Einzelteile, mit denen ich die andere Karte, links im Bild, gestaltet habe) aus. Ziemlich praktisch.
How To
Die folgende Beschreibung für die ersten Schritte findet sich auch in der Projektbeschreibung der anderen Karte. Wer jene Projektbeschreibung bereits gelesen hat und daher besagte erste Schritte bereits kennt, kann die folgenden Absätze auslassen und gleich hier weiterlesen.
Zunächst habe ich ein Stück Aquarellpapier so zurechtgeschnitten, dass es etwas größer als die Stanze ist. Was man hier auf dem Foto sieht, ist übrigens nicht jenes Papierstück, das ich schlussendlich auch weiterverarbeite, sondern nur der erste Versuch (den ich vergeigt habe …). Beim zweiten Versuch habe ich das Papier noch einen Tick größer belassen, um einen breiteren Rahmen zu erhalten.
Ich habe deshalb Aquarellpapier und keinen normalen Cardstock verwendet, weil ich mit einer bestimmten Distress-Oxide-Technik gearbeitet habe, um einen Aquarelleffekt (ein Klick auf den Link verrät mehr dazu) zu erzielen.
Die vier Farbtöne habe ich direkt auf mein Craft Sheet geschmiert und mit Wasser besprüht. Das Papier habe ich aufgetupft, um Farbe aufzunehmen.
Mit meinem Heat Tool habe ich dann alles rasch getrocknet. Das Papier verbiegt sich beim Aquarellieren etwas, was von der Hitze ausgeglichen werden kann (Tipp: auch die Rückseite anföhnen!).
Als das Ganze trocken war, habe ich es an einzelnen Stellen nochmals in die restliche Farbe getupft, getrocknet, ein paar Sprüher Wasser und einzelne Wassertropfen aufs Papier gegeben – und erneut trockengeföhnt.
Die Ränder habe ich mithilfe eines Blending Tools mit etwas Vintage Photo eingefärbt (in kreisenden Bewegungen vom Craft Sheet weg zur Papierkante hinziehen).
Das Ergebnis fand ich schon recht nett, aber nicht intensiv genug, daher habe ich noch einen dunkleren Braunton nachgeschossen – dieses Mal habe ich die Papierkante direkt über das Blending Tool gezogen (als ob ich mit der Kante den Schaumstoff schneiden möchte).
Auf das fertige Werk habe ich dann die Stanze gelegt und alles durch die Big Shot gekurbelt. An dieser Stelle musste ich, wie oben erwähnt, von vorne beginnen, weil meine Schneideplatten schon sehr alt und extrem verbogen sind – daher wurden einige Elemente nur unzureichend ausgestanzt.
Ich schiebe den Kauf neuer Schneideplatten schon seit Monaten vor mir her, weil ich immer bestrebt bin, beim Basteln so wenig Abfall wie nur möglich zu produzieren. Aber die Platten sind nun einmal Verschleißmaterial, seufz. Bis ich neue habe, behelfe ich mir mit folgendem Trick: Ich klemme zwischen den Rücken der Stanzschablone und der oberen Schneideplatten noch ein mehrfach gefaltetes Blatt Papier – so wird genügend Druck aufgebaut. Diesen Schritt habe ich dummerweise beim ersten Versuch ausgelassen. Beim zweiten hat’s dann aber geklappt.
Mit einem schlanken und halbwegs spitzen (zu spitz darf es auch wieder nicht sein) Hilfsmittel – ich habe meinen Sticky Piercer benutzt, es eignen sich aber auch Stopfnadeln, Prickelnadeln usw. – lassen sich die einzelnen Teile gut aus der Schablone lösen.
All diese Dinge hatte ich letztlich vor mir liegen: Einen Rahmen (sozusagen der Abfall vom Stanzvorgang), das Positiv (das als Hintergrund dienen kann und von mir für die Karte, die ich hier beschreibe, verwendet wurde) und viele, viele kleine bis winzige florale Einzelteile. Mit ihnen habe ich die andere Karte gestaltet.
Das Panel direkt so, wie es ist, aufzukleben, ist natürlich möglich, aber ich fand es etwas flach und dimensionslos, also habe ich es weitere zwei Mal aus schwarzem Cardstock ausgestanzt.
Alle drei Stanzteile habe ich dann mit sehr starkem Flüssigkleber – ich habe den Ranger Multi-Medium Matte verwendet, da er nicht nur super klebt, sondern auch matt und durchsichtig trocknet, was praktisch ist, wenn mal was überquillt – miteinander verklebt. Die Dreilagigkeit sorgt für Dimension, und der schwarze Cardstock erzeugt die Illusion von Schatten.
Das Ganze habe ich – wieder mit Flüssigkleber – auf einem Stück beigen Leinenkarton (das ist Cardstock, der auf einer Seite strukturiert ist und so eine Art Leinenlook erhält) angebracht. Zum Trocknen habe ich das Panel unter einen Stapel schwere Bücher geschoben.
Den Schriftzug habe ich mit VersaMark auf ein Reststück des Leinenkartons, aus dem ich mit einer Rechteckstanze (die beim Stanzen auch gleich eine gestickte Zierlinie prägt) ein kleines Rechteck geschnitten habe, gestempelt und schwarz embosst. Zum Hinterlegen habe ich ein wenig weißen Cardstock verwendet; seine Maße sind einen Tick größer als jene des beigen Cardstocks. Mit etwas Flüssigkleber habe ich beide Teile miteinander verbunden. Zum Trocknen habe ich das Panel erneut unter den Bücherstapel gelegt.
Auf die Karte geklebt habe ich das Spruchpanel mit einem Streifen Abstandsklebeband (Foam Tape). Dreidimensionale Klebepads wollte ich nicht verwenden, weil der Grund, auf den ich kleben musste, so „löchrig“ ist. Statt Foam Tape könnte man auch ein Stück Moosgummi, das beidseitig mit Flüssigkleber bestrichen wird, verwenden.
Mit zwei Zweigen, die beim Ausstanzen des schwarzen Cardstocks angefallen sind, habe ich das kleine Panel noch verziert (auf ihre Rückseiten habe ich nur ganz unten eine winzige Menge Klebstoff gegeben).
Als alles gut getrocknet war, habe ich das große Panel mithilfe von starkem doppelseitigem Klebeband auf einer fertigen Klappkarte, die ich zuvor noch mit meinem Paper Trimmer ein Stück gekürzt habe, damit das Panel rundum gleichmäßig eingerahmt wird, befestigt.
Und hier das fertige Werk.
Benutzte Materialien
Papier
- Aquarellpapier
- Cardstock in Schwarz
- Leinenkarton in Beige
- Cardstockrest in Weiß
- fertige Klappkarte in Lila (B6)
Stanzen
- Spring Shower Cover Die (Altenew)
- Rechteckstanze mit Prägelinie im Sticklook (die habe ich mal im Set mit anderen Rechteckstanzen irgendwo günstig erstanden, aber leider habe ich sowohl den Hersteller als auch den Kaufort komplett vergessen. Ähnliche Stanzen gibt es aber von vielen verschiedenen Herstellern.)
Stempel
- Klartext-Stempelset „Willkommen“ (Dani Peuss)
Stempelfarben
- Distress Oxide/Antique Linen, Peeled Paint, Stormy Sky, Vintage Photo, Walnut Stain, Wilted Violet (Ranger)
- VersaMark (Tsukineko)
Embossing
- Sternenstaub Super Fein Schwarz (Heindesign)
Werkzeug & Klebstoffe
- Antistatiktool
- Big Shot + Platten + magnetische Platte
- Blending Tools (Ranger)
- Craft Sheet (Ranger)
- dreidimensionales Klebeband (Foam Tape)
- doppelseitiges Klebeband (sehr stark)
- Heat Tool (WOW!)
- Multi-Medium Matte (Ranger)
- Paper Trimmer (Tonic Studios)
- Papierschere
- Shammy (Lawn Fawn)
- Sprühflasche (Mini Mister)
- Sticky Piercer (We R Memory Keepers)
- Tim Holtz Stamp Platform (Tonic Studios)