Der Oktober rast dahin, und da ich ja nicht nur Karten basteln kann, sondern zwischendurch auch mal arbeiten muss und meine Kinder auch ihr Recht auf Mama einfordern, nütze ich momentan abends (fast) jede freie Minute, um Weihnachtskarten zu produzieren. Denn das Fest der Liebe rückt täglich ein Stückchen näher.
Da es wesentlich länger dauert, eine Karte von Grund auf neu zu planen, als mehrere im gleichen Design zu machen, arbeite ich, wann immer es möglich ist, zeitökonomisch und werfe gleich drei, vier Stück ins Rennen. Meistens unterscheiden sich die Karten dann doch in einigen Details.
Diese hier zum Beispiel in den Farben.
Gestempelter Hintergrund, ein Streifen Transparentpapier, ein Hirsch und ein Hirschkalb sowie ein aus einzeln ausgestanzten Buchstaben gestalteter Schriftzug – fertig sind vier Weihnachtskarten.
How To
Für den Hintergrund habe ich einen großen Stempel verwendet, der aus der Turnabout-Reihe von Concord & 9th stammt. Er trägt den Namen „Deck the halls“ und ist ganz großartig: Wie alle Turnabout Stamps lässt sich mit ihm das Papier bis zu viermal bestempeln – indem man das Papier nach jedem Stempeln 90 Grad um die eigene Achse dreht.
Wie Turnabouts (ohne die erhältlichen Hilfen) funktionieren, erklären die Videos auf der Concord & 9th-Website ausführlich; hier muss der Schnelldurchlauf genügen. Zuerst habe ich den Stempel mithilfe meiner Vorlage ausgerichtet, …
… den Deckel des Stamp Tools geschlossen und so den Stempel aufgenommen, ein Cardstockstück im Format 6″ x 6″ eingelegt, …
… das erste Mal mit einem hellen Braunton gestempelt, …
… das Blatt um 90 Grad nach links gedreht und in einem sehr dunklen Braunton gestempelt, …
… das Blatt erneut gedreht und in einem weiteren Braunton gestempelt …
… und das Ganze nochmals wiederholt, wieder mit einem anderen Braunton. So erhält man am Ende dieses Ergebnis:
Weil das flott geht, habe ich gleich noch drei weitere Hintergründe gemacht – einmal in Grüntönen und noch zweimal in Brauntönen, wobei ich aber jeweils einen Braunton mit Grün bzw. Rot ersetzt habe.
Aus Cardstock in zwei verschiedenen Brauntönen habe ich Faltkarten (A6) gemacht und die Hintergründe passend zurechtgeschnitten.
Als Blickfang – auf so einem unruhigen Hintergrund gar nicht so leicht – hatte ich Hirsche und einen Schriftzug, dessen oberste Schicht ich jeweils vergolden oder versilbern wollte, im Sinn.
Den Schriftzug habe ich aus einzelnen Buchstaben gemacht, und damit die sich auch gut abheben, habe ich gleich vier davon übereinandergestapelt – das ergibt Dimension (mehr zu diesem Thema hier).
Weil das natürlich eine ganze Menge Buchstaben sind (allein das „F“ musste ich 24-mal ausstanzen), habe ich versucht, ein wenig Zeit zu sparen, indem ich möglichst viele Buchstaben gleichzeitig ausstanze. Dazu habe ich die Cardstockstreifen passend zurechtgeschnitten, die Buchstaben aufgelegt und am Rücken mit einem Streifen Klebeband fixiert.
Hat trotzdem ganz schön lange gedauert. Außerdem habe ich mich verzählt und zu wenige „F“s und „e“s gemacht – was ich leider erst beim Zusammenkleben bemerkt habe.
Drei der vier Buchstaben sind aus Cardstock ausgestanzt, einer – der oberste – aus Tonerpapier. So konnte ich die oberste Schicht nämlich vergolden bzw. versilbern.
Das habe ich mit Transferfolie gemacht. Wie das mit dem sogenannten Hot Foiling geht, erfährt man bei Klick auf den Link.
Wie schon erwähnt, habe ich jeweils vier Buchstaben – drei aus Cardstock, einer aus beschichtetem Tonerpapier – übereinander festgeklebt.
Ich wollte vom hübschen Hintergrund möglichst viel zeigen, ohne dabei aber meine hart erarbeiteten Buchstaben untergehen zu lassen. Deshalb habe ich Streifen aus Transparentpapier geschnitten und sie um das Panel geklebt.
Transparentpapier festzukleben ist so eine Sache: Man sieht logischerweise den Klebstoff. Daher habe ich den Streifen lang genug gemacht, um ihn um das Panel schlagen und auf dessen Rückseite befestigen zu können. Das Panel habe ich dann auch gleich mit ein wenig doppelseitigem Klebeband auf die Klappkarte geklebt.
Tadaaa!
Um die Buchstaben gerade anzubringen (mit Flüssigkleber), habe ich meine Karte unter die Schneideführung meines Paper Trimmers gelegt. Am Raster auf dem Trimmer habe ich die Karte ausgerichtet und die Kante der Führung dazu benutzt, die Buchstaben anzulegen.
Fehlen nur noch der Hirsch und das Kalb – die habe ich aus dunkelbraunem Cardstock ausgestanzt, pro Karte vier Hirsche und vier Kälber, die ich übereinander festgeklebt habe.
Hier sieht man, wie die Folie das Licht reflektiert – das hilft sehr dabei, ein Untergehen im Hintergrund zu verhindern.
Nochmals, weil’s gar so toll ist:
Und hier alle vier Karten auf einen Blick. Ich gebe zu, der Hintergrund dominiert schon sehr. Aber ich liebe ihn, daher ist mir das egal 🙂
Wer mehr Kontrast fürs Auge braucht, klebt besser einen Streifen opakes Papier auf.
Benutzte Materialien
Papier
- Cardstock in Weiß und Brauntönen
- Transparentpapier
Stanzen
- Hirsche: Ich kann mich leider nicht mehr daran erinnern, woher ich diese Stanzschablone habe oder wer sie hergestellt hat.
- Thinlits Die Set Just A Note Alphabet (Sizzix)
Stempel
- Hintergrund: Deck the Halls Turnabout (Concord & 9th)
Stempelfarben
Werkzeug & Klebstoffe
- Big Shot + Platten + magnetische Platte
- doppelseitiges Klebeband
- Flüssigkleber (Bastelkleber)
- Laminiergerät
- Multi-Medium Matte (Ranger)
- On Point Glue (Imagine Crafts/Tsukineko)
- Paper Trimmer 8,5″/22 cm 160e (Tonic Studios)
- Paper Trimmer Super Trimmer 604/153e (Tonic Studios)
- Schere
- Shammy (Lawn Fawn)
- Sticky Piercer (We R Memory Keepers)
- Tim Holtz Stamp Platform (Tonic Studios)
- wiederablösbares Klebeband (3M Scotch)
Embellishments
- Transferfolien in Gold: Deco Foil (Therm-O-Web)
- Transferfolien in Silber: Deco Foil (Therm-O-Web)
- Tonerblätter: Toner Sheets (Therm-O-Web)